de DROM e.V.” wurde im Jahr 2010 in Kröpelin gegründet.
Ehrenmitglieder sind: Dr. Karl Kauermann, Prof. Günther Uecker.
Seit 2022 hat der Verein seinen Sitz in der Stadt Tribsees.
--> Rückblick 2020 - 2023
2020.
Seit 2012, im 4-Jahresrhythmus, veranstaltet der gemeinnützige Verein "de DROM e.V." die „Deutsch-Israelischen Kulturtage Mecklenburg-Vorpommern".
Unter der Schirmherrschaft Seiner Exzellenz, dem Botschafter des Staates Israel, Jeremy Issacharoff, und der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, sollten vom 26. Januar bis zum 25. Oktober 2020 die "3. Deutsch-Israelischen Kulturtage Mecklenburg-Vorpommern" im Kulturbahnhof Kröpelin stattfinden, mit Musik- und Literatur-Events, Filmpräsentationen, Vorträgen und Diskussionen.
Wegen der Corona-Pandemie konnte das Gros der Veranstaltungen 2020 allerdings nicht durchgeführt werden und sollte in das folgende Jahr verschoben werden.
Den Auftakt der Kulturtage machte am 26. Januar bei „de DROM e.V.“ eine Ausstellung der Jerusalemer Holocaust- Gedenkstätte Yad Vashem anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz: „Shoa - Wie war es menschlich möglich?“.
Der Holocaust war ein präzedenzloser Genozid, der zwischen 1933 und 1945 von NS-Deutschland und seinen Kollaborateuren mit dem Ziel durchgeführt wurde, das jüdische Volk vollständig und systematisch zu vernichten. Die Ausstellung „SHOAH – Wie war es menschlich möglich?“ befasst sich mit den wesentlichen Aspekten des Holocaust.
Sie setzt ein mit einem Blick auf jüdisches Leben vor dem Holocaust und endet mit der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager, die die Nazis auf dem gesamten Kontinent errichteten, sowie mit dem bemerkenswerten Willen der Überlebenden, zum Leben zurückzukehren.
Wegen der Pandemie zunächst geschlossen, war die Ausstellung vom 14. bis zum 28. Juni unter Beachtung der Hygiene-Bestimmungen wieder geöffnet.
Der Verein „de DROM e.V.“ war 2020 dankbarer Empfänger einer Zuwendung (Corona-Soforthilfe), der Ehrenamts- stiftung Mecklenburg-Vorpommern.
Erfuhr die Kunstszene in Deutschland in der Krise noch staatliche Förderung, so gibt es in dem verhältnismäßig kleinen Israel (etwa so groß wie das Bundesland Hessen) keine Unterstützung. Im Sinne unseres Engagements für den deutsch-israelischen Kulturaustausch baten wir um eine solidarische Spende, um sie unbürokratisch als Stipendien an uns bekannte notleidende israelische Künstlerinnen und Künstler weiterzuleiten. Der Künstler Klaus Schmitt spendete für diese "Lebensmittel Kunst“ genannte Aktion vier seiner unter den Spendern zu verlosende Original-Aquarelle aus der Serie "room to move“.
Unter dem Titel "mit Blicken gefüttert“ präsentierte die „de DROM galerie“ vom 12. Juli bis zum 30. August 2020 Smartphone-Zeichnungen von Reiner Nachtwey. Die Ausstellung gab Einblicke in seinen offenen, zeichnerischen Werkkomplex, der seit 2010 entstanden ist. Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit waren drei sehr alltägliche, beiläufige Dinge und Situationen: Ein Smartphone, die Liebe zu analogen und digitalen Newsmedien und die einfache Regel, jeden Tag eine ‚gültige’ Zeichnung mit Smartphone, Finger und gefundenen Pressefotografien zu machen; also: Fingerzeichnungen auf dem Smartphone. Diese Arbeiten haben den Charakter von Holzschnitten. Aus dem Schatten der Medienbilder heraus werfen sie neue Blicke auf die Welt, erzählen brüchig und divergent. Ist der Zeitpunkt ihres Entstehens unwichtig, bleibt die Skepsis gegenüber den Bildern, deren Erzählfluss und ihrer Manipulation.
Zur Ausstellung erschien ein Künstlerbuch.
Im Kulturbahnhof von Kröpelin waren in der Nacht vom 9. auf den 10. November die Ausstellungs- und Veranstalt- ungsräume hell erleuchtet. Damit beteiligte sich der Verein „de DROM e.V.“ an der internationalen Kampagne zur Erinne-rung an die sog. Kristallnacht, „LET THERE BE LIGHT“.
2021.
Der Verein „de DROM e.V.“ war 2021 dankbarer Empfänger einer Zuwendung (Corona-Soforthilfe), der Ehrenamts- stiftung Mecklenburg-Vorpommern.
Die im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen „3. Deutsch-Israelische Kulturtage Mecklenburg- Vorpommern“ wurden fortgesetzt. Unter der Schirmherrschaft seiner Exzellenz, Botschafter des Staates Israel, Jeremy Issacharoff, und der Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, waren sie eingebunden in das
„Festjahr 2021: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland”
unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Veranstaltet von „de DROM e.V.”, waren die Kulturtage u.a. gefördert worden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, KV Landkreis Rostock | Dr. Ines Bull und Dr. Klaus-Michael Bull | Anno August Jagdfeld, Heiligendamm | Justizministerium des Landes M-V | Landeszentrale für politische Bildung M-V | Landkreis Rostock | OSPA-Stiftung | Rebus Regionalbus Rostock GmbH.
Die Kulturtage wurden am Sonntag, 5. September 2021, 15 Uhr, im Vereinsgebäude von „de DROM e.V.“, in Kröpelin, von Hubertus Wunschik, dem 1. Vorsitzenden des Vereins, eröffnet.
Es folgte ein Grußwort von Katy Hoffmeister, Justizministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Prof. Dr. Kristin Skottki (Uni Bayreuth) referierte über die „Geschichte der Juden in Mecklenburg und Pommern von den Anfängen bis zur Reformationszeit und die Sternberger Ereignisse von 1492 und ihre Auswirkungen“.
Dr. Michael Buddrus (Institut für Zeitgeschichte München – Berlin) stellte das „Gedenkbuch für die Juden in Mecklen- burg 1845-1945“ vor. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Mecklen- burg-Vorpommern statt.
Anschließend hielt Yuriy Kadnykov, Landesrabbiner des Landesverbandes der Jüdischen Gemein-den in Mecklenburg- Vorpommern, einen Vortrag über die „Geschichte der Juden in Mecklenburg nach 1945“.
Am Sonntag, 12. September 2021, 15 Uhr stellten die Autorin Eva Gruberovà und der Autor Helmut Zeller (Dachau) ihr soeben erschienenes Buch „Diagnose: Judenhass. Die Wiederkehr einer deutschen Krankheit“ vor und standen dem Publikum für eine anschließende Diskussion zur Verfügung.
Bis vor wenigen Jahren hieß es in Deutschland stets, jüdisches Leben sei ein selbstverständlicher Teil der Normalität. Aber spätestens nach dem Überfall auf die Synagoge in Halle 2019 und der massiven Ausbreitung von antisemitischen Verschwörungsmythen in der Corona-Krise bekam dieses Bild tiefe Risse.
Eva Gruberová und Helmut Zeller sind durch Deutschland gereist und haben zugehört – von Rostock über Berlin bis Dortmund und nach München, mit einem Abstecher nach Wien.
Dabei zeigt sich, dass Juden hierzulande kein normales Leben führen können, es sei denn, man hält Polizei und Sicherheitszäune vor jüdischen Kindergärten, Brandanschläge auf Synagogen, oder perfide Witze für etwas, das zur deutschen Normalität gehört. Jüdinnen und Juden erleben Übergriffe und Anfeindungen auch aus muslimisch gepräg- ten Milieus. Was aber viele nicht sehen: Antisemitismus kam und kommt aus der „bürgerlichen Mitte“. Die Reportagen, Interviews und Analysen machen sichtbar, dass der Judenhass tief in der Gesellschaft verwurzelt ist – und uns alle angeht. Antisemitismus war in Deutschland auch nach 1945 nicht verschwunden. Dieses Buch macht in Re- portagen, Interviews und Analysen sichtbar, wie tief er in der Gesellschaft verwurzelt ist. Anschläge wie auf die Synagoge in Halle folgen zwar empörte Reaktionen, selten jedoch nachhaltige juristische Konsequenzen. Auch dem Hass im Netz, der Verbreitung judenfeindlicher Parolen bei antiisraelischen Demonstrationen oder Anti-Corona-Protesten wird nicht Einhalt geboten. Was in der Debatte über Antisemitismus meistens untergeht, sind die Stimmen von Betroffenen. Wie erleben Jüdinnen und Juden die deutsche Realität? Eva Gruberová und Helmut Zeller sind quer durch Deutschland gereist und haben ihnen zugehört.
Nachdem die Ausstellung „SHOAH – Wie war es menschlich möglich?“ der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem im vergangenen Jahr erfolgreich im Vereinsgebäude von „de DROM e.V.“ in Kröpelin präsentiert worden war, wurde sie von „de DROM e.V.“ in Kooperation mit dem Landkreis Rostock vom 15. September 2021 bis zum 12. November 2021 in der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes M-V, in Güstrow gezeigt.
Eröffnung: Dr. Stefan Metzger, FH Güstrow | Grußwort: Dr. Hansjörg Schmutzler, Beauftragter für jüdisches Leben in M-V und gegen Antisemitismus | Einführung: Stephan Meyer, 1. Stellvertretender Landrat, Landkreis Rostock.
„Swimmingpool am Golan“, ist der Titel des Dokumentarfilms (D 2018) der Schauspielerin und Re- gisseurin Esther Zimmering, welcher in Kooperation mit BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kreisverband Rostock am Freitag, 17. September 2021, 19.30 Uhr bei „de DROM e.V.“ gezeigt wurde. Esther Zim- mering spürt der Geschichte ihrer Vorfahren in Israel und der DDR nach. Als die 12-jährige Esther Zimmering begreift, dass sie doch noch mehr Verwandte hat als die bisher bekannten aus ihrer heimatlichen DDR, ist es um ihre Heimat schon geschehen: Die Mauer fällt. Für Esther bringt die Wende zunächst wenig Angenehmes – auf einmal gibt es in ihrer Schule Neonazis, die sie als Jüdin und Kommunistin beschimpfen. Seitdem wird Israel zu einem Sehnsuchtsort für sie, und ihre Cousins und Cousinen dort zu ihren Vorbildern.
Der Film begleitet tagebuchartig Esthers Reise zu sich selbst und zu ihren Wurzeln. Dieser Weg führt sie zurück in die Vergangenheit ihrer Großmutter zur Nazizeit in Berlin, dann zur Gründung zweier Staaten, an der Mitglieder ihrer Familie beteiligt waren (Israel und die DDR), und schließlich in ihre eigene Zukunft, in der ihre jugendlichen Schwärmereien über Israel gründlich revidiert werden.
Im Anschluss an die Filmvorführung nahmen die zahlreich erschienenen Gäste die Gelegenheit wahr, mit den Protagonisten Esther Zimmering und ihren Eltern, Dr. Raina Zimmering und Dr. Klaus-Ronald Zimmering zum Thema zu diskutieren.
Henry Lehmann, GeBEG Gesellschaft für Bildung, Erziehung und Gesundheit – Regionen Rostock – mbH, stellte am Sonnabend, 18. September 2021, 15 Uhr, das Projekt „Für die Zukunft lernen – des Vereins zur Erhaltung der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau“ vor und zitierte “...dass die Jugend nicht verantwortlich ist für das, was damals geschah, aber sie ist verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird anfällig für neue Ansteckungsgefahren“ (Richard von Weizsäcker, 18. Mai 1985).
Zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion über „Deutsch-Israelische Beziehungen. Quo Vadis? Deutsche Staatsräson versus UNO-Resolutionen gegen Israel – Zwischen Moral und Diplomatie“ hatte der Verein „de DROM e.V.“ den bekannten Nahost-Korrespondenten Ulrich Sahm (Jerusalem) am Sonntag, 19. September 2021, 15 Uhr, eingeladen.
Angela Merkel hatte einen historischen Meilenstein gesetzt, als sie in der Knesset, dem israelischen Parlament, erklärte, dass die Sicherheit Israels Teil der deutschen Staatsraison sei. Dieser Spruch hat Gelächter wie auch Stirnrunzeln ausgelöst, in beiden Ländern und im Rest der Welt. Niemand kann sich vorstellen, dass die Bundeswehr im Notfall Truppen entsendet, um Israel beizustehen. Und falls Merkel das gemeint haben sollte, müsste Israel wohl erst einmal Ersatzteile schicken, damit die Tornados fliegen und die Leoparde ordentlich fahren.
In der großen Politik steht Deutschland keineswegs immer an der Seite Israels. In der Uno wird Israel fast täglich verurteilt, meist von vorbildlichen Staaten wie Syrien, Pakistan, Jemen, wo Menschenrechte ein Fremdwort ist. Es handelt sich um einen ungeheuerlichen Propagandakrieg.
Denn Israel ist trotz allem ein ziemlich normaler Staat. Es ist eine Demokratie mit klaren Gesetzen, die Frauen, Minderheiten und andere sonst Benachteiligte beschützen. In vielen Bereichen ist Israel weltweit führend, dank seiner hochentwickelten Hightech-Industrie und dank seiner moralischen Pflicht, in Notfällen im Ausland zu helfen, etwa nach Erdbeben, Überschwemmungen oder anderen Naturkatastrophen.
In diesem Vortrag stellte Ulrich Sahm Israel als einen sehr normalen Staat vor, der allerdings mit allen Mängeln einer Demokratie behaftet ist. Ein Staat in einem ständigen Kriegszustand, den täglich problematische und natürlich umstrittene Entscheidungen herausfordern.
Roland Levetzow organisierte erfolgreich, dass Jugendliche am Mittwochvormittag, 22. September 2021 – unter der Leitung von Pastorin Johanna Levetzow und Gottfried Hägele (beide Bützow) in einer Exkursion zum „historischen antijüdischen Relief in der Stiftskirche Bützow“ und der „Blutkapelle in Sternberg“ nachhaltige Erfahrungen zur Herkunft des Antisemitismus in Deutschland sammeln konnten.
Harro Hübner (ehem. Keimzeit, D) und Michiel Demeyere (B) sind die „Stimme“ und das „Herz“ der „Pass over Blues Band" – eine der renommiertesten Bluesbands Deutschlands. Sie präsentierten am Freitag, 24. September 2021, bei „de DROM“ unter dem Titel „Bei mir bist du schön“, Blues & Artverwandtes und veröffentlichten ihre CD „30 Jahre Harro Hübner und Michiel Demeyere”.
Die „de DROM galerie“ präsentierte im Jahr 2021 die viel beachteten Kunstausstellungen
• Gerhard Benz, „lichterloh“ (9. Mai bis 30. Mai),
• Norbert Thomas, „von der Fläche in den Raum“ (6. Juni bis 25. Juli)
• Sven Kierst und Lilian Wunschik, „54° 4’ 25.86’’ N – 11° 33’ 14.252’’ E“
– Spurensuche an einem verbotenen Ort, Fotografische Arbeiten zur Halbinsel Wustrow (1. August bis 10. Oktober).
Gerhard Benz
1953 in Altenbruch bei Cuxhaven geboren, lebt und arbeitet Gerhard Benz heute in Putbus / Rügen. Er studierte Archi- tektur und Kunstgeschichte in Aachen und im kanadischen Halifax, dann in der Meisterklasse an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Später nahm er selbst Lehraufträge für Szenografie in Karlsruhe und für Entwurfslehre und temporäres Bauen in Düsseldorf wahr. Eine Reihe von Auszeichnungen wurde ihm zugesprochen. In Wien war Benz Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, 1992/93 hielt er sich als Preisträger in der Deutschen Akademie in Rom auf; 1995 folgte ein Arbeitsstipendium des Kultusministeriums NRW, und 2001 hielt er sich im Rahmen eines Kulturaustausches in Ein-Hod in Israel auf. Seit 1982 wirkte Gerhard Benz als Bühnenbildner und Szeno- graf bei zahlreichen Produktionen in ganz Europa – zum Beispiel an den Staatsopern Wien, Berlin und München, dem Frankfurter Theater am Turm, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Münchner Residenztheater. Er erstellte Drehbücher und führte selbst Regie. Gleichberechtigt erfolgte daneben die Tätigkeit als Architekt und Designer, sowie als Bildender Künstler. Eine ansehnliche Reihe von Ausstellungen und sie begleitenden Publikationen, Katalogen und Künstlerbüchern, belegen seine innovativen Aktivitäten im Bereich der Foto- und Videokunst, besonders aber als Schöpfer von Raum-, Licht- und Klanginstallationen. Gerhard Benz ist ein Künstler, der die traditionellen Grenzen von Disziplinen und Medien missachtet und eben dadurch zu neuen Formen bildnerischer Kommunikation findet. (Dr. Jürgen Schilling, Kunsthistoriker, Kurator, ehem. Direktor Villa Massimo Rom, in der Einleitung des zur Ausstellung erschienenen Katalogbuches „Gerhard Benz, lichterloh“, erschienen im Claus Richter Verlag, Köln, 2021, 58 S., Hard- cover, 34 farb. Abb., ISBN 978-3-947541-20-1).
Norbert Thomas
Die Ausstellung von Norbert Thomas unter dem Titel „Von der Fläche in den Raum“ wurde am 6. Juni in der „de DROM galerie“ vom 1. Stellvertretenden Landrat des Landkreises Rostock, Stephan Meyer, eröffnet.
Norbert Thomas wurde 1947 in Frankfurt / Main geboren. Er lebt und arbeitet in Essen. Von 1969 bis 1974 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste und Gesamthochschule Kassel. Ab 1970 entstehen erste systematisch- konstruktive Arbeiten unter Einbeziehung des Zufalls. In den Jahren 1982 bis 1985 lebte und arbeitete er in Santa Cruz de Tenerife. Von 1987 bis 1991 war Norbert Thomas Professor für Gestaltungslehre an der Fachhochschule Bielefeld und von 1991 bis 2016 Professor für Grundlagen der künstlerischen Gestaltung an der Bergischen Universität Wuppertal. In den Jahren von 1995 bis 2013 hatte er verschiedene Arbeits- und Studienaufenthalte in New York, Madrid, Istanbul, Berlin, Montevideo u.a..
Seine Werke befinden sich in zahlreichen Sammlungen im In- und Ausland.
Norbert Thomas gehört zu jener Generation von Künstlern, die sich für ihre subjektiven Gestaltungsbedürfnisse neue Freiheitsspielräume erobern. Als Vertreter der Konkreten Kunst sucht er nach Wegen, die nicht sichtbare Welt abzubilden. Diese Kunst erhält ihre Bedeutung allein durch Farbe, Form, Linie und Material. Sie steht in der Tradition des russischen Künstlers Kasimir Malewitsch, dessen Gemälde „Schwarzes Quadrat“ (1915) mit alten Regeln der Kunst brach. „Zufall und Setzung, Freiheit und Ordnung – diese Dialektik bestimmt die Kunst Norbert Thomas’. Damit nimmt er die Bedingungen eines ‚Spiels‘ auf, das sich durch eine größtmögliche Freiheit innerhalb von vereinbarten Regeln definiert” (Dr. Siegfried Gnichwitz, Katalog Norbert Thomas – Von der Fläche in den Raum, ISBN 978-3-947571-11-6).
Lilian Wunschik
Die 1997 in Düsseldorf geborene Künstlerin begab sich auf „Spurensuche an einem verbotenen Ort“; Lilian Wunschik „geht mit ihren fotografischen Arbeiten von der Halbinsel Wustrow auf keine Zeitreise, weder verklärend noch anklagend. Wustrow und seine Geschichte sind nicht der Anlass für ihre Arbeiten. Die daraus resultierenden Konflikte sind nicht ihr Tenor. Ihr Anspruch ist es, das [eine] Bild im Ganzen zu finden. Eine Komposition, die endlos funktioniert, deren Aussagekraft nicht auf Debatten beruht, sondern einzig auf der Wirklichkeit der Dinge. Damit stellt sich Lilian Wunschik der Bilderflut und einer bereits vor mehr als dreißig Jahren konstatierten „Abnutzung der Wirkungskraft von Fotografie“, die durch ihre Digitalisierung an Geschwindigkeit zugenommen hat, entgegen. Ihre Fotokunst will das genaue Gegenteil: Erlebnis durch Konzentration …“. (Aus der Einführung von Stefan Skowron im Buch zur Ausstellung, erschienen im Claus Richter Verlag, Köln, 2021, 88 Seiten, Hardcover, Großformat, 44 farbige Abbildungen, ISBN 978-3-947541-22-5).
Sven Kierst
beschäftigt sich in seiner Fotografie mit Motiven des Alltags, die er aus ihrem Zusammenhang herausnimmt, um sie bildnerisch in eine andere Betrachtungsweise zu stellen.
Ihn interessiert der Augenblick, in dem sich eine Situation darstellt oder sich ihm ein besonderes Bild zeigt. So ergeben sich Motive, die zwischen figurativer und abstrakter Bildkomposition wechseln. Sven Kierst entdeckt das Objekt, das Thema in der Realität, stellt es frei und holt es aus seinem Kontext heraus. Dadurch vollzieht sich eine Transformation des fotografischen Gegenstandes in eine bedeutungsoffene nicht mehr zweckgebundene Ästhetik. Durch diese Vorgehensweise entstehen Werke, die oft gegenständlich wirken, aber durch ihre Freistellung und Betitelung eine neue abstrakte Ebene entwickeln. Seit 2012 liegt der Schwerpunkt seines Schaffens in der Fotokunst. Parallel zu seiner Tätigkeit als Fotokünstler hat Sven Kierst weltweit als Kameramann bei szenischen und dokumentarischen Filmproduktionen gearbeitet, von denen viele auf internationalen Filmfestivals (Cannes, Berlin, Hof etc.) präsentiert wurden. Seit 2018 begleitet er als Mentor Studenten der Folkwang Universität Essen bei ihrem Studiengang Master of Arts in Professional Media Creation. Sven Kierst lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Die Ausstellung in der „de DROM galerie“ wurde begleitet von dem Katalogbuch „Wirkung und Wirklichkeit“, 148 Seiten, 93 Abbildungen, Hardcover, mit Beiträgen von Dr. Ulrike Lehmann, Dr. Frank Mayer-Solgk, Dr. Phil. Franz Rieder, ISBN 978-3-00-069667-1.
Belu-Simion Făinaru (*1959 in Bukarest) ist ein rumänisch-israelischer Bildhauer und Installations-Künstler. Er lebt und arbeitet in Haifa. Am Sonntag, 16. Oktober 2021, 15 Uhr wurde im Kontext der „3. Deutsch-Israelischen Kulturtage Mecklenburg-Vorpommern“ in der „de DROM galerie“ die Ausstellung „Black Milk“ eröffnet. Die Ausstellung endete am 14. November.
„Die Werke Belu-Simion Făinaru strapazieren nicht den historischen Fundus und nicht das politische Bildgedächtnis, aus dem sie zitieren. Es wäre ein Einfaches für den Künstler, nur den Finger zu heben. Doch Făinarus Werke sind im positiven Sinne subtiler, allemal poetischer und darin manchem Appell und gewiss jeder Vorhaltung um einen grundlegenden Aspekt überlegen: sie funktionieren im Jetzt. Das hat seine Gründe in vielem. Da wären die Umschreibungen, die Făinaru findet; er nutzt das Vokabular der historischen, oft auch tradierten und/oder religiös verortbaren Bilder und komponiert daraus neue, mitunter weniger sprachgewaltige, dafür aber eingängigere, alltagstauglichere. Alsdann das Material, das, wie schon erwähnt, immer aus der Normalität stammt, kein Teil ist erfunden, etwaige Konstruktionen dienen dem gewollten Phäno-men, nicht seiner Verschleierung. Und letztlich die schon erwähnte Absenz jeglichen Vorwurfs. Vor allem das macht Belu-Simion Făinarus Werke so bedeutsam. …
(Stefan Skowron, in der Einleitung des zur Ausstellung erschienenen Katalogbuches „Belu-Simion Făinaru, Schwarze Milch“, erschienen im Claus Richter Verlag, Köln, 2022, 68 Seiten, 21 farbige Abbildungen, ISBN 978-3-947541-23.2.).
Mit Satzungsänderung vom 27.11.2021 beschloss die Mitgliederversammlung des Vereins „de DROM e.V.“, den Ausgangspunkt für die kulturellen Aktivitäten von Kröpelin nach Tribsees zu verlegen.
Die Stadt nahe der Ostsee in Vorpommern ist eingebettet in die reizvolle Landschaft des Grenztalmoores zwischen Recknitz und Trebel. In kulturfreundlicher Atmosphäre und im internationalen Austausch stehend engagieren sich die Mitglieder und Förderer von "de DROM e.V". von hier aus gerne für Kultur, Bildung und Gemeinwesen in Mecklenburg-Vorpommern.
2022.
"de DROM e.V.“ ist Gründungsmitglied der freien Bürgerinitiative „Tribsees – Gemeinsam. Stark. Zukunft“, die mit der Veranstaltungsreihe “Zwischen den Toren“ die Stadt beleben will. Alle interessierten Menschen sind eingeladen, mit- zumachen. Der Vielfalt keine Grenzen gesetzt, soll Neues gedacht, probiert und etabliert werden.
Die Homepage www.tribsees-trebeltal.de wird von „de DROM e.V.“ organisiert und betreut.
Am Sonntag, dem 2. Oktober 2022 präsentierten Ehrenamtler verschiedener Vereine und Verbände sich und die Stadt unter dem Motto “Mit allen Sinnen genießen – sehen, hören, schmecken, riechen und fühlen”.
Zum Auftakt, um 15 Uhr sprach Bürgermeister Bernhard Zieris vor dem Rathaus. Musikalisch begleitet von den „Trebelspatzen“, gab es Kaffee und Kuchen. Zum geselligen Austausch reichten Geflüchtete kulinarische Speisen. Im Mühlentor wurde fachkundig zur Torfausstellung vorgetragen. Der Frauenverein kredenzte Moorliches,– herzhaft und süss. In der “Zeitkapsel” des Steintores las Hannah Thiel aus eigenen Geschichten. Garniert wurden diese mit deftiger Buchstabensuppe der Volkssolidarität. Zum Rundgang mit Anekdoten über die Stadt lud Renate Winter, während Roland Levetzow (de DROM e.V.) zu den architektonischen Highlights in der Innenstadt berichtete. Wenn dann von Ingolf Teske vom Kirchengemeinderat der “höchste Tresen Vorpommerns” in der St. Thomas Kirche erklommen war, servierte der Verein „de DROM e.V.“ den “Tribseeser Höhenrausch”. Dazu reichte die Evangelische Kirchengemeinde appetitliche Snacks. Für die gereichten Speisen erhielt jeder Teilnehmer als Andenken eine von der Tribseeser Pötterie getöpferte Schale. Rucksäcke mit dem von „de DROM e.V.“ kreierten Logo der Aktion, bedruckt von Jugend- lichen des Jugendtreffs der Stadt Tribsees, wurden verteilt. Zum Abschluss, ab 19.30 Uhr, ging es zum Wasserwander- rastplatz. Dort wurde für das leiblichen Wohl gesorgt und nebenbei die Seele gestreichelt, als – organisiert von „de DROM e.V.“ – ab 20.30 Uhr der in Frankreich lebende Musiker Johannes Leis mit Saxophon und Flöte ein Solopro- gramm mit Titeln eigener Produktionen aus dem Bereich Jazz und Lounge präsentierte und bekannte Musiken aus dem erweiterten Repertoire des Jazz und anspruchsvoller Unterhaltungsmusik interpretierte.
Am Dienstag, den 18. Oktober, 19 Uhr veranstaltete „de DROM e.V.“ in Kooperation mit der Stadt Tribsees im Saal der Freilichtbühne Tribsees eine Lesung aus dem Politthriller „Der Tallinn Twist“ des deutsch-niederländische Autoren-Duo Hoeps & Toes in Tribsees. Begrüßung: Bernhard Zieris, Bürgermeister und Mandy Gora, Vorsitzende Kulturausschuss.
„Einen aktuellen europäischen Politthriller von solcher Modernität und Klasse wird man außerhalb Großbritanniens lange suchen müssen“, urteilte der SPIEGEL über den neuen Roman des deutsch-niederländischen Autorenteams Hoeps & Toes. Mit „Der Tallinn Twist“ hat das Duo aber nicht nur „den wohl ersten relevanten EU-Thriller geschrieben“, sondern schon vor dem Ukrainekrieg auch die Bedrohung Europas durch die russische Aggression erschreckend genau vorweggenommen.
Im Zentrum des „Tallinn Twist“ steht die Niederländerin Marie Vos. Erst ein Jahr arbeitet sie bei der Anti-Betrugseinheit der EU in Brüssel, aber ihre Erfolge bringen ihr schon einen Karrieresprung ein: Die Security-Abteilung rekrutiert sie für einen Spionagefall in der hart umkämpften Wasserwirtschaft, der den Abschluss eines Vertrags in Tallinn gefährdet. Wirtschaftsspionage, russische Infiltration im Kalten Krieg 2.0, nationalistische Intrigen – alles an dieser Frontlinie im Nordosten Europas ist möglich. Und schon die erste Festnahmeaktion wird auf rätselhafte Weise vereitelt, zudem tauchen in Estland skrupellose Gegner auf. Undercover reist Marie Vos mit dem internationalen Verhandlungsteam nach Tallinn, während ihr Geliebter in Brüssel heimlich auf eigene Faust ermittelt.
Hoeps & Toes, die mit ihrem vorherigen Roman „Die Cannabis Connection“ 2020 für den Glauser-Preis und den Crime Cologne Award nominiert wurden, bieten „bei ihren Lesungen ein kleines Schauspiel“ (WDR) mit einer Auswahl spannender Romanpassagen, in denen sich das Duo dialogisch die Bälle zuspielt, mit Hintergrundinfos zum Thema, Geschichten zu Recherchen vor Ort und stets bereit zu einem amüsanten Seitenblick auf deutsch-niederländische und europäische Befindlichkeiten.
2023
Der Verein „de DROM e.V.“ will in Tribsees zukünftig Filme zu gesellschaftlichen Themen für Menschen unterschiedlicher Altersgruppen zeigen. Ein Beamer ist vorhanden. Eine für die Projektion auch im Außenraum taugliche Leinwand wurde aus Mitteln der „Partnerschaft für Demokratie Recknitz-Trebeltal-Gemeinden“ / Bundesprogramm „Demokratie leben!“ [Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend] gefördert.
Harro Hübner (ehem. Keimzeit, D) und Michiel Demeyere (B) sind die "Stimme" und das "Herz" der "Pass over Blues Band" – eine der renommiertesten Bluesbands Deutschlands. Das Duo Hübner & Demeyere besticht durch seine immense Spielfreude, hohe Musikalität und eine eher ungewöhnliche und seltene Instrumentierung. Denn Gesang, Gitarre und Mundharmonika "vereinigen" sich hier auf kongeniale Weise mit dem Schlagzeug. Das ist Rhythmus pur: Abwechslungsreich, intensiv und spannungsvoll. Das Programm besteht aus eigenen Songs: Blues, Boogie, Soul- Balladen und aus artverwandtem Liedgut im Stile guter amerikanischer "Volksmusik“. Aber auch deutschsprachige Lieder aus Harros Jahren bei der Gruppe „Keimzeit“ werden zelebriert. Die beiden Vollblutmusiker bei der Arbeit zu erleben, ist ein Hochgenuss für Herz und Seele. Das englisch- und deutschsprachige Konzert der außergewöhnlichen Art wurde am 4. August.von „de DROM e.V.“ in der Baulücke Karl-Marx-Straße 60/61, zwischen Rathaus und St.-Thomas-Kirche bei freiem Eintritt präsentiert.
„de DROM e.V.“ beteiligte sich an den sog. Tribseeser Küchengesprächen von „RE-START – Lebendige Innenstadt“, in denen u.a. zur Lebensraumentwicklung und Kulturraumbildung beraten wird.
de DROM e.V.“ half als Mitglied der Initiative „Tribsees – Gemeinsam. Stark. Zukunft“ bei der Planung, Organisation und Durchführung des Stadtfestes am 2. September 2023.
In der Karl-Marx-Straße 13 (ehem. Apotheke) veranstaltete „de DROM e.V.“ an diesem Tag ein „Kinder-Kino“ und in der Nordmauerstraße 32 für Erwachsene einen „Sound-und Relax-Garten“.
Zwei gesellige und kurzweilige Veranstaltungen erfreuten vor allem die älteren Bürger der Stadt: Im „Blauen Frosch“, in der Karl-Worm-Str. 1, Tribsees, führte „de DROM e.V.“ gemeinsam mit der Stadt Tribsees am 14. September eine Lesung mit dem Wettermann Stefan Kreibohm durch. Fast alle kennen ihn, sehen oder hören ihn täglich: Stefan Kreibohm, den TV- und Radio-Wettermann von der Insel Hiddensee. Doch kennt man ihn wirklich? Klar: die Schals, das Puschelmikro, seine entspannte Art, selbst schwierige Wetterkonstellationen nachvollziehbar zu erklären – alles Markenzeichen eines Meteorologen, der zu den beliebtesten nicht nur in Mecklenburg-vVorpommern zählt. Wie aber kam es zu Kreibohms Passion, seinem Interesse an Gewitter, Sonne, Sturm und Wolkengebirgen? Dazu las Stefan Kreibohm aus seinem Buch „Keibohms Welt!“.
Gut besucht war auch das plattdeutsche Weihnachtsprogramm „Wann kommt denn nun de Wiehnachtsmann?“, in dem Hans-Peter Hahn am 29. November in der Karl-Marx-Straße zum Fest der Stille und Besinnung fröhliche Lieder und Geschichten vortrug.
Das „Tribseeser Kulturfenster“, eine Initiative von „de DROM e.V.“, ist ein – im Aufbau befindliches – interaktives digitales Schwarzes Brett, das in Text und Bild über die Aktivitäten der sozialen und kulturellen Initiativen in der Stadt informiert. Die Protagonisten stellen sich und ihre Programme vor, kündigen hier ihre Veranstaltungen und Aktionen an; Rückblicke auf gesellschaftliche Ereignisse werden präsentiert oder Beiträge zur Heimatgeschichte vorgestellt. Auch die Veröffentlichung von größeren Dia- und Film-Dokumentationen soll auf dieser Plattform möglich sein.
Die Beiträge sind so breit gefächert wie auch die Interessen der Menschen in Tribsees; sie werden sukzessive von engagierten Menschen für Einheimische und Gäste der Stadt zur Verfügung gestellt.
Die Infostele ist mit einem 55-Zoll-LED-Display (ca. 71 cm x 124 cm) im Portrait-Format mit 4K UHD Auflösung und Infrarot-Touchscreen ausgestattet. Das Equipment wurde gefördert von der „Ehrenamtsstiftung M-V – Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Mecklenburg-Vorpommern“ und wird freundlich unterstützt von der Stadt Tribsees.